Viel Rauch um Nichts

Hier schlafen Sie mit einem Original. Mit diesem Slogan wirbt das Galerie-Hotel Leipziger Hof um kunstinteressierte Touristen, die in letzter Zeit ganz gezielt ihren Weg nach Leipzig finden. Sie wurden angelockt durch Artikel in der New York Times und dem Kunstmagazin ART oder einfach nur durch Empfehlung und sind interessiert an den Werken der neuen Leipziger Schule. Bis vor einiger Zeit hing ein Gemälde von Neo Rauch im Flur des Hotels. Doch der große Rauch wurde dem Hotelier schließlich zu brenzlig, denn eine solche Arbeit wird mittlerweile für mehrere Hunderttausend Euro gehandelt. Also entschwand der Rauch ins Nichts bzw. aus dem Blickwinkel der kunstliebenden Hotelgäste. Die Kunst wurde hier zum Opfer ihres eigenen Erfolgs. Der Charme vom Wohnen mit berühmter Kunst, und wenn es nur für eine Nacht ist, ist nun der Angst vor Diebstahl oder Sachbeschädigung zum Opfer gefallen.
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Kultur auf die Ohren

Kultur für die OhrenHeute startete ein wunderbarer Mix aus Popmusik und Kulturnachrichten als Livestream im Netz. Vier Stunden lang macht Eins Live Kunst Lust auf Literatur und Museen, Filme und Theater und auf Musik jenseits des Mainstreams. Gesammelt werden für die wochentägliche Sendung Beiträge aus den WDR-Sendungen Mosaik und Resonanzen von WDR 3, Scala von WDR 5, Cosmo und Piazza vom Funkhaus Europa. Für mich die attraktivste Zweitverwertung seit langem. Gespannt bin ich, wie es bei der Zielgruppe, die ja allgemein als Kulturmuffel verschrien ist, ankommt. Ich jedenfalls, längst jenseits der Dreißig werde mir den Kultur-Kanal auf meinen Rechner abonnieren.

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Dem Ruhrpott sein Duft

Förderturm Zeche Zollverein, Fotonachweis PixelquelleNun ist er also in den Olymp der Designer-Welten aufgestiegen, der Kohlenstaub, der einst meine Mutter zur Verzweiflung brachte, weil jedes Mal, wenn sie ihrem Töchterchen die Nase putze, sich das Taschentuch schwarz färbte. Aus dem guten alten Kohlenstaub, von dem ich persönlich die Nase voll hatte, wurde nun ein Parfüm entwickelt. Die norwegische Künstlerin Sissel Tolaas kreierte anlässlich der Designausstellung ENTRY2006 einen neuen Duft. Den Geruch gewann sie aus Kohlenstaub, Steinen, abgeschabter Farbe und Rost. Vor dem Förderturm der Essener Zeche Zollverein, versprühte sie ihr Essence 2006. Die Norwegerin mit Wohnsitz in Berlin stellte den Duft speziell für die 100 Tage dauernde Ausstellung her. Entry 2006 will spannende Einblicke in die Welt des Desgins und der Architektur vermitteln. Und dem ein oder anderen Ruhrpott-Kind noch eine nostalgische Reise in die Kindheit dazu.