Die bedrohte Marke

Ein Symbol mit dem man in aller Welt die Alpenrepublik verbindet, ist ins Zwielicht geraten. Das Sackmesser, das als Schweizer Offiziersmesser oder Swiss Army Knife weltweit vom praktischen Sinn der Schweizer kündet. Es ist der Inbegriff schweizerischer Tüchtigkeit und Solidität. Diesen Nimbus sieht die Nation nun gefährdet. Da die Schweiz Mitglied der WTO, der World Trade Organization ist, hat sie deren Übereinkunft über das Beschaffen von Dienstleistungen und Gütern zu respektieren. Und die sieht vor, dass Aufträge, die 250 000 sfr übersteigen, weltweit auszuschreiben seien. Deshalb fürchtet man, ein ausländischer Billiganbieter könnte das Rennen machen. Und so malt man ein „Swiss Army Knife – Made in China“ als Schreckgespenst an die Wand. Aber uns ergeht es auch nicht besser: Kinderspielzeug mit gesundheitsgefährdenden Substanzen made in China wird über die großen Spielzeugkonzerne in das Land der Steiff Teddies und Käthe Kruse-Puppen gespült.

Viva l’Ostel!

Authentisch – spartanisch – günstig. Die Ostalgie hat auch den Tourismusmarkt erobert. Der neueste Urlaubstrend heißt spartanischer Osten. Die Berliner Gastherberge OSTEL trifft mit ihrem Konzept den Geschmack vieler Urlauber, die die Himmelsrichtung gewechselt haben und sich nicht länger in die Karawane gen‘ Süden, sondern in den Osten aufmachen. Rucksacktouristen wird das Pionierlager für 9 Euro angeboten. Die Kleinfamilie kann es sich im Plattenbauzimmer ab 38 Euro gemütlich machen. Wer aber ohne Luxus nicht auskommt, kann sich auch in die Stasi-Suite einbuchen. Ferien im Plattenbau, statt Cuba Libre am Swimmingpool? Warum nicht. Ich wünsche allen erholsame Sommerferien!

Vorwärts immer – rückwärts nimmer, so schmettert einem Erich Honecker im Ostel entgegen.

Sir Bob gibt bei BILD den Ton an

Der Sänger und Live-Aid-Gründer Sir Bob Geldorf übernimmt heute für einen Tag die BILD-Chefredaktion. Die morgige Ausgabe wird anlässlich des bevorstehenden G8-Gipfels im Ostseebad Heiligendamm vom 6. – 8. Juni 2007, das Schwerpunktthema Afrika haben. Diese Aktion ist Teil einer Zusammenarbeit zwischen Bob Geldorf und BILD. Bereits in der vergangenen Woche verfasste der Musiker mehrere Artikel zum Thema Afrika. Ziel der Kooperation ist es, die rund 12 Millionen BILD-Leser auf die Probleme der dritten Welt und die Zukunft des afrikanischen Kontinents aufmerksam zu machen. Die morgige unter ritterlicher Regie entstandene Ausgabe werde ich mir als sporadische BILD-Leserin auf jeden Fall am Kiosk holen.

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