Vom Nehmen und vom Geben

Kunstkklappe; Rechte: KunstwerftDie Kunstklappe, eine kleine Hilfestellung für reumütige Kunsträuber, wird es bald auch in Köln geben. Die Galerie Kunstwerft betreibt in Wien schon seit längerem ein interessantes Projekt zum Thema Kunstraub. Auf der einen Seite werden in der Galerie an einer zur Straße gewandten White Cube Kunstwerke ungeschützt der Öffentlichkeit präsentiert. Ihr Diebstahl gehört dabei zum Konzept. Denn meist wird das ausgestellte Werk noch in der ersten Nacht gestohlen.  Die unbekannte Komponente des Kunsträubers wird aktiv in das Projekt eingebunden. Ein aus Marketing-Sicht sehr interessante Effekt tritt nun ein: Das ausgestellte Werk ändert im Moment seines Verschwindens seinen ideelen Wert, wird vom beschützten zum gesuchten Objekt. Alle gestohlenen Werke werden im internationalen Art Loss Register eingetragen. Ab dem Moment, an dem das Kunstwerk nicht mehr da ist, erlangt es einen zusätzlichen Wert. Direkt unter der White Cube für Kunst zum Stehlen setzen die Galerie-Betreiber später eine gelblackierte Klappe, eine dauerhafte Einrichtung zur anonymen Rückgabe gestohlener Kunstobjekte. Ein von seinem schlechten Gewissen geplagter Dieb, kann seine Tat auf diese Weise rückgängig machen. Das Kunstwerk wird dem ursprünglichen Besitzer überstellt oder als Leihgabe in die Sammlung gestohlener Kunst aufgenommen und musealisiert. Mehr über dieses geniale Kunstkonzept verrät die Kunstwerft auf ihrer Website.

Dem Reina Sofia in Madrid wird dieses Angebot für Kunsträuber aber auch nicht weiterhelfen in der Fahndung nach der zarten 38-Tonnen-Skulptur.

Tonnenschwere Schlamperei

Da denkt man immer, dass Museen ihre Ware wie rohe Eier behandeln, stets auf die richtige Raumtemparatur achten, die Exponate von Museumspersonal umstellen, damit auch ja kein Kunstliebhaber mal seine Fingerspitzen auf eines der Werke legt und dann so etwas: Das Reina-Sofia-Museum in Madrid hat es fertiggebracht eine 38 Tonnen schwere Skulptur von Richard Serra zu verschlampen. Das aus vier Eisenblöcken bestehende Werk mit dem Titel Equal-Parallel: Guernica-Bengasi, wanderte aus dem Museum in ein Lager und dort verlor sich seine Spur. Das kolossale Werk war weg. Mit einem einfachen Manteltaschentrick wird hier vohl kaum ein Kunsträuber weitergekommen sein, eher legt sich mir die Vermutung nahe, dass sich die eingelagerten Museumsbestände mit Werkstattbeständen gemischt haben und ein eifriger Handwerker mal tabula rasa gemacht hat und die sperrigen Eisenblöcke entsorgt wurden. Lo siento Senor  Serra! Die Direktorin des Reina-Sofia Ana Martinez de Aguilar musste den Künstler in dieser Woche über das Verschwinden des Werkes aufklären. Einen ausführlichen Bericht über die Museums-Posse schrieb FAZ-Net

Internationaler Museumstag

Das Motto in 2006 lautet: Museums and Young People – Museen und junge Besucher Museen können sich mit Stolz selbstbewusst zeigen: der Gang ins Museum ist für die Altersgruppe der 14 bis 21-Jährigen ein Top-Event wenn es um Kulturaktivität geht. Weder Pop-Konzerte, noch Kino-Besuche, noch andere Angebote werden so häufig wahrgenommen wie der Museums- und Ausstellungsbesuch.
Mit dem Thema des Internationalen Museumstages 2006 am 21. Mai, soll den Museen ein Forum gegeben werden, ihre vielfältigen Aktivitäten speziell für diese Zielgruppe einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und deutlich zu machen, welche wichtige Rolle sie als Foren der Begegnung und der Bildung für ein junges Publikum spielen können.

Weitere Informationen bietet das International Council of Museums, ICOM, 1977 ins Leben gerufen, will diese Initiative Museen und ihren Mitarbeitern in aller Welt die Möglichkeit bieten, gemeinsam auf die Bedeutung ihrer Arbeit als Beitrag zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben hinzuweisen.