Originelles vom Original

Das neue Anzeigenmotiv von Outdoorbekleider Mammut zeigt Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg mit einer original Mammut-Jacke . Auf seinen Afghanistan-Reisen trug zu Guttenberg oft Mammut. Das Bild in der Anzeige ist daher keine Montage und auch keine Fälschung, sondern ein Original-Dokument mit dem Original-Softshell, getragen von dem Mann, der ohne zu fragen viele Textpassagen anderer Autoren benutzte. Ohne zu fragen, haben auch die Werber von Mammut den Ex-Minister zu Ihrer neuen Werbefigur gemacht. Passt doch – interessant wird sein, ob das ungefragte Testimonial nun aufmuckt und Beschwerde einlegt oder sogar eine Klage anstrengt oder mit aristokratischer Gelassenheit darüber hinweg geht. Und übrigens, die erste Anzeige schaltete die Schweizer Firma in der NZZ, siehe hierzu auch „Die Gunst der Stunde“.

Die Gunst der Stunde

Die Neue Züricher Zeitung gibt es seit über 200 Jahren. Ihr Image könnte man als grundsolide, aber nicht gerade trendsetting bezeichnen. In der Führungesetage war dies erkannt und es sollten Konzepte entwickelt werden wie die NZZ-Online die Printtiel der NZZ-Gruppe besser bewerben könnte. Dieser Plan hört sich nach langen und zähen Kreativsitzungen und teuren Agenturhonoraren an. Doch es kam anders. „Schützenhilfe“ gab es vom schneidigen Herrn Verteidigungsminister zu Guttenberg. Er hatte in seiner Dissertation auch aus der NZZ am Sonntag abgeschrieben. Im Umkehrschluss bedeutete das für den Verlag das Urheberrecht mit einem Werbebanner zu beanspruchen: Summa cum laude für die NZZ vergeben von der Universität Bayreuth. – einfach nur großartig!

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Mit Fehl und Tadel

Quo vadis, Herr Minister? Diese Tage werden richtungsweisend für Karl Theodor zu Guttenberg. Der bis vor kurzem als so gradlinig und entscheidungsfreudig gelobte Minister ist nun in Erklärungsnöten und wirkt ein wenig orientierungslos. Keine ganz neue Eigenschaft, wie eine von mir nun eigenhändig abgetippte und nicht per Copy and Paste eingefügte Passage aus der Doktorarbeit Guttenbergs (Seite 51) belegt.

Europa als Gedanke, Gewissheit und Realität könnte, am Ende dieser Stufenleiter angelangt und auf dem Wege zur Tradition, zum Scheitelpunkt zwischen Konservatismus und Moderne werden, der weder die Option der Gradwanderung noch die Gelegenheit der Verbindung jener Elemente auszuschließen vermag.

Meine Quelle für dieess Zitat möchte ich nicht unerwähnt lassen: Süddeutsche Zeitung vom 18.2.2011 Seite 2 Thema des Tages, Beitrag von Tanjev Schulz „Aufbau Inhalt und Stil der Dissertation“.

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