In dieser Woche hat für mich die Schulzeit wieder begonnen. Allerdings bin ich davon nur indirekt betroffen. Na ja, so indirekt wie man als Eltern von der Schullaufbahn seiner Kinder eben betroffen sein kann. Aber aus diesem neuen und doch so altbekannten Kosmos Schule, lassen sich Themen aus der Welt des Marketing ableiten. So begegnete mir zum ersten Schultag eine Variante der Mogelpackung, wie sie klassischer kaum sein kann. Sie kam daher in Form einer netten Miniatur-Schultüte für frustrierte jüngere Geschwisterkinder. Meine Schwiegermutter kaufte sie in letzter Minute im Grevenbroicher Süßwaren-Fachgeschäft SUSI. Da Fußball bei uns immer noch ein großes Thema ist, ließ sie sich von der Verkäuferin die bereits gefüllte und verschnürrte Tüte mit Fußball-Motiv empfehlen. Auf die Frage, was die Tüte denn beinhalte, bekam sie zur Antwort. Süßes zum Thema Fußball. Wie nett, dachte die Schwiegermutter und zahlte 9,95 Euro. Die Schultüte kam beim Möchte-Gern-Und-Darf-Noch-Nicht-Schüler sowohl optisch als auch inhaltlich gut an. Doch wir trauten unseren Augen nicht, als der Inhalt auf den Wohnzimmertisch purzelte: Schokotaler wie zu Weihnachten, ein Marzipanschweinchen für viel Glück im neuen Jahr, ein vom Osterhasen vergessener Maikäfer, ein Brauselippenstift in rosa für fußball-affine Jungs und noch weitere Schokoladenladenhüter kamen zum Vorschein. Da man dem Kind die Schätze nicht wieder nehmen konnte, blieb nur die indizienlose Beschwerde. Doch da SUSI-Sorglos völlig beratungsresistent ist, bleibt jetzt nur noch der Boykott des Geschäftes und gezieltes Anti-Empfehlungsmarketing im Bekanntenkreis.