Das Museum of Modern Art erklärt das @-Zeichen zur Kunst. In die Design-Abteilung des Museums wurde nun erstmals ein Werk in die Sammlung aufgenommen, das gar keine materielle Präsenz mehr hat. Kuratorin Paola Antonelli erklärt: Wir waren einfach der Ansicht, dass es sich um großartiges Design handelt und deshalb unbedingt Teil unserer Sammlung sein sollte. Das @-Zeichen hat alle Qualitäten hervorrangender Gestaltung: Eleganz, Sparsamkeit, interlektuelle Transparenz und eine in die Zukunft weisende Dimension. . Nun ist das Scharnier zwischen Name und Domainadresse zu musealen Ehren gekommen und da fragt es sich doch ganz schnell: Wer hat’s erfunden? Nun, es war kein Schweizer, auch kein Italierner oder wegen seiner Sparsamkeit, könnte man auch einen Skandinavier als Schöpfer vermuten. Nein, das @-Zeichen war irgendwie schon immer da. Der Ursprung ist ungeklärt. Im Mittelalter kann es bereits nachgewiesen werden. Im Venedig des 16. Jahrhunderts war es das Zeichen für die Amphore, eine damals gängige Maßeinheit. In Amerika war es im 19. Jahrhundert als commercial a bekannt. Bei uns wurde es buchhalterisch wie das & verwendet. Es exisitierte sogar noch lange auf der Standardtastatur von Schreibmaschinen und den ersten Computern. Als dann 1971 im Internetvorläufer ARPAnet die erste E-Mail verschickt wurde, bot sich das nie benutzte Zeichen einfach an.